Ist Propylenglykol in E Zigaretten schädlich?

 

Chemikalien neigen dazu, ziemlich furchterregende Namen zu haben, aber sie umgeben uns überall und jederzeit. „Propylenglykol“ (PG, auch Propandiol, Dihydroxypropan oder E 1520) klingt ziemlich gefährlich, wenn man es das erste Mal hört. Schließlich muss ein so seltsam klingender Stoff dich doch umbringen? Es wird ja sogar in Frostschutzmitteln benutzt! Und natürlich auch in der E Zigarette.

Aber die Angst vor einer bestimmten Chemikalie – nur weil sie in etwas benutzt wird, das gefährlich scheint – ergibt nicht wirklich Sinn. Zudem ist es einfach wahr, dass alles giftig oder schädlich ist, wenn man zu viel davon zu sich nimmt (ja, auch Wasser!)

Mit anderen Worten: Die Dosis macht das ganze giftig. Das ist ein Grund, warum z.B. Nitrosamine im Dampf nicht so schlimm sind, da die Mengen wirklich sehr gering sind.

Eine der meistzitierten Studien bei Befürwortern des Dampfens ist – genau aus diesem Grund – die systematische Betrachtung der Schadstoffe in E-Zigaretten von Igor Burstyn.

Burstyn hatte ein einfaches Ziel: Die Menge an Chemikalien im Dampf mit dem zu vergleichen, was in den Arbeitsschutzregelungen als Grenzwert gilt. Seine Studien zeigten, dass die meisten Chemikalien im Dampf – von denen gesagt wird, dass man sich Sorgen darüber machen sollte – in so niedriger Konzentration vorhanden sind, dass es unwahrscheinlich ist, dass diese irgendeinen Schaden anrichten könnten.

Im Abschnitt über PG weist Burstyn darauf hin, dass:

„die geschätzten Mengen der Belastung durch Propylenglykol und Glycerin nah genug an den Grenzen des Arbeitsschutzes sind, um Sorgen darüber zu rechtfertigen“

Seine Abhandlung stellt zwar das Worst-Case-Szenario dar, dennoch können wir diesen Punkt nicht vollständig ignorieren. In den meisten Fällen sind es die Chemikalien, von denen die Dampfer den größten Teil einatmen werden, also macht es Sinn, dies etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Wenn Propylenglykol (PG) Gesundheitsprobleme verursacht, könnten Raucher diese also theoretisch auch bekommen.

Ist das Inhalieren von PG in E Zigaretten also gefährlich? Sollten sich Dampfer wirklich Sorgen wegen PG machen?

 

Propylenglykol (PG) – Eine kleine Sachkunde

propylenglykol-e-zigarette-2PG ist weitverbreitet. Man wird mit großer Sicherheit irgendwo mit PG in Berührung kommen, auch wenn man – oder die Leute um einen herum – keine E Zigaretten dampfen. Es wird in allem Möglichen benutzt, von Arzneimitteln über Lebensmitteln bis hin zu Kosmetika und Frostschutzmitteln.

Der Stoff selbst ist chemisch betrachtet ein Alkohol, da er zwei Oxygen-Hydrogen-Gruppen enthält (auch „Hydroxyl“ genannt; Verbindungen, in denen diese an Kohlenstoff gebunden sind, bezeichnet man als Alkohole). PG ist farblos, klar und geruchlos.

Propylenglykol (PG) wird von der FDA (Food and Drug Administration, US-Amerikanische Behörde für Lebens- und Arzneimittel) „im Allgemeinen als sicher angesehen“ und hat viele hilfreiche Eigenschaften. Es ist ein gutes Lösungsmittel (Stoffe können gut darin aufgelöst werden), ist hydrophil (wasseranziehend), hat eine geringe Toxizität und einen geringen Dampfdruck.

Diese Eigenschaften machen es zu einer exzellenten Wahl zum Gebrauch in mehreren Genussmitteln wie auch der E-Zigarette.

Allerdings bezieht sich das „im Allgemeinen als sicher angesehen“ auf die Einnahme statt aufs Einatmen. Der Unterschied kann hierbei äußerst relevant sein.

Das Essen oder Trinken von PG verursacht also keine Sorgen, aber was ist mit dem Einatmen in der E Zigarette?

 

Tierversuche über das Einatmen von Propylenglykol (PG)

 

Viele der älteren Befunde über PG stammen aus Tierversuchen. Es ist schwer, korrekte Schlussfolgerungen aus solchen Versuchen zu ziehen (es sei denn, es geht darum, ob ein Tier E Zigaretten dampfen sollte). Aber sie zeigen trotzdem etwas über das mögliche Risiko auf.

Es gab mehrere Studien über das Einatmen von Propylenglykol (PG) bei Ratten. Diese reichten von viertägiger Belastung bis hin zu 3 Monaten oder mehr. Andere Studien untersuchten Ratten und Hunde jeweils einen Monat lang. Eine Studie testete sogar die Auswirkungen auf Hunde über eine Dauer von einem dreiviertel Jahr.

Die Ergebnisse zeigen, dass PG für Tiere beim Einatmen keine große Bedrohung darstellt. Allerdings gab es einige kleine Unterschiede.

Zum Beispiel haben Ratten sehr gute Augen und Nasen und die Reizung mit PG führten in einer Studie dazu, dass manche etwas bluteten. In einer anderen Studie verloren die weiblichen Ratten etwas an Gewicht.

Bei Hunden, die dem Stoff am meisten ausgesetzt waren, gab es einige kleine Veränderungen an den Werten der roten Blutkörperchen und rotem Blutfarbstoff. Aber nur weil man in einem Labor eine statistische Auffälligkeit feststellen kann, bedeutet das nicht, dass es in der Praxis wirklich relevant wäre. In diesem Versuch lagen die Werte immer noch im normalen Bereich.

Eine Untersuchung der tierischen Organe ergab schließlich, dass es keine Unterschiede zwischen denen gab, die entweder Luft oder Propylenglykol (PG) eingeatmet hatten.

Eine Langzeitstudie untersuchte den Effekt von hohen PG Konzentrationen auf Affen und Ratten.

Die Tiere atmeten ein- bis anderthalb Jahre Dampf ein, der mit PG gesättigt war. Beim Untersuchen der Organe ergaben sich jedoch keine ersichtlichen Unterschiede. Ein detaillierter Blick in ihre Lungen zeigte keine Zeichen von Reizungen durch das Atmen des Dampfes. Der einzige Unterschied, der mit PG in Verbindung gebracht werden konnte, war, dass die dem PG ausgesetzten Ratten etwas an Gewicht verloren hatten.

Belege wie diese werden dafür genutzt, den Gebrauch von PG in Medikamenten, die man einatmen muss, zu unterstützen. Einfach ausgedrückt: Tierversuche zeigen keine bedeutenden Risiken beim Einatmen des Stoffes – sogar in hoher Konzentration – auf. Reizungen oder andere minimale Effekte können auftreten, aber insgesamt ist Propylenglykol für Säugetiere und andere Primaten nicht sonderlich schädlich.

Da Zigaretten ebenfalls PG enthalten, wurden die Zusammenhänge auch dahingehend untersucht.

Ratten atmeten Zigarettenrauch ein, der entweder PG, pflanzliches Glycerin (auch Glycerol, Propantriol oder E 422 genannt), beides oder nichts davon enthielt. Auch wenn der Rauch deutliche Schäden verursachte, gab es zwischen PG und Glycerin keine Unterschiede.

 

Ist das Einatmen von PG in der E Zigarette für Menschen sicher?

 

Wie wir nun wissen, können manche Tiere PG – zumindest für ein paar Jahre – ohne größere Schwierigkeiten einatmen, aber was ist mit uns Menschen?

Es gibt nur wenig Untersuchungen in diese Richtung. Die verfügbaren Studien betrachten Dinge wie z.B. die Schadstoffaussetzung am Arbeitsplatz oder den möglichen Nutzen des Dampfes aus medizinischer Sicht.

Eine Kurzzeit-Studie mit 27 Freiwilligen ohne Asthma setzte diese in einem Flugsimulator dem PG aus – einer ziemlich großen Menge davon, jedoch nur für die Dauer einer Minute.

Die Ergebnisse zeigten, dass der Effekt des PG minimal war. Es gab einige Reizungen der oberen Atemwege, wobei manche Personen husten mussten. Außerdem wurde in einem Fall eine leichte Verengung der Atemwege gemessen.

Da PG antibakteriell wirkt, haben mehrere Studien schon den Gebrauch für solche Anwendungen untersucht. Das auffälligste Beispiel hierbei ist eine Studie, bei der verdampftes PG in die Kinderstation eines Krankenhauses gepumpt wurde. Das PG reduzierte dabei Infektionen – es wurden keine negativen Effekte gemeldet.

Da PG in manchen Medikamenten enthalten ist, die eingeatmet werden, gab es auch einige Studien, welche diese Anwendung untersucht haben. Eine davon verglich ein Nasenspray mit höherem PG-Anteil mit einem mit niedrigerem Anteil über die Dauer von vier Wochen, eine andere führte diesen Vergleich über sechs Wochen durch.

propylenglykol-e-zigarette-3Der Spray mit höherem PG-Anteil führte zu mehr Reizungen am Rachen sowie brennender und stechender Nase als der andere Spray. Wie auch schon andere Studien zeigte diese ebenfalls, dass PG ein Reizstoff ist, jedoch nicht wirklich viel mehr passiert, wenn Menschen es über einen kurzen Zeitraum hinweg einatmen.

 

Studien über PG in Nebelmaschinen

 

Der beste Nachweis, den es über die Sicherheit vom Einatmen von PG – unabhängig vom Dampfen selbst – gibt, ist der von Verdampfer-Nebelmaschinen, welche Bühnennebel produzieren. Das Gemisch, das in diesen Maschinen meistens verwendet wird, enthält fast immer PG (in Mischung mit destilliertem Wasser).

Auch wenn andere Glykole (oder sogar Öle) benutzt werden können, kann der Effekt der Nebelmaschinen grob mit dem des E Zigaretten Dampfens verglichen werden. Da sie auf einen ähnliche Art und Weise funktionieren, enthalten auch sie den kleinen Anteil an Schadstoffen im Dampf, und ähnlich wie beim Dampfen wird man dem Ganzen in Schüben statt dauerhaft belastet ausgesetzt.

Der Hauptunterschied ist offensichtlich: Beim Dampfen wird alles direkt eingeatmet, aber bei Nebelmaschinen inhalieren wir es indirekt. In der Nähe der Nebelmaschine atmet man – wie man es erwartet – am meisten ein, was also bestens geeignet ist, es mit dem E Zigaretten Dampfen zu vergleichen.

Das andere Problem ist, dass Dampfer PG jederzeit einatmen können, wenn sie wach sind, aber dem Dampf aus Nebelmaschinen nur auf der Arbeit bzw. in der Freizeit ausgesetzt sind. Diese Vergleiche sind also nicht perfekt, aber immer noch relevanter als andere Studien, bei denen es nicht direkt ums E Zigaretten Dampfen geht.

Eine Studie untersuchte 101 Personen, deren Arbeit in der Nähe von Nebelmaschinen getätigt wird, und ergab ähnliche Resultate wie die vorigen Studien an Tieren und Menschen. Allerdings hatten in diesem Fall die Personen, die am nächsten an den Nebelmaschinen arbeiteten, eine leicht reduzierte Lungenfunktion. Je mehr die Arbeiter dem Dampf über die letzten zwei Jahre ausgesetzt warten, desto mehr keuchten sie und verspürten ein Engegefühl der Brust. Husten und ein trockener Hals wurden ebenfalls als Kurzzeiteffekte vermeldet.

Eine größere Studie untersuchte über zwei Jahre 439 Schauspieler, die regelmäßig Bühnennebel ausgesetzt waren. Dabei wurde zum einen darauf geachtet, ob relevante Symptome oder Lungenprobleme auftraten, zum anderen wie viel die Schauspieler genau einatmeten.

Die Ergebnisse zeigten keine bedeutenden Änderungen der Lungenfunktion oder der Stimmbänder bei denen, die Glykolen ausgesetzt waren. Auch die erhöhte Belastung mit Glykol wurde nicht mit dem gestiegenen Anteil an Asthma in Verbindung gebracht. Dennoch vermeldeten die Personen, die den größten Mengen ausgesetzt waren, eher Symptome, welche die Nase, den Rachen oder das Atmen betreffen. Diese Schauspieler hatten auch etwas entzündete Stimmbänder.

Forscher des US-Amerikanischen National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH) (Staatliche Einrichtung für Arbeits- und Gesundheitsschutz, die US-amerikanische Bundesbehörde für arbeitsmedizinische Forschung) haben dieses Problem bereits in den frühen 90ern betrachtet. Alles in allem fanden sie ähnliche Ergebnisse wie die oben genannten Studien. Sie schlussfolgerten, dass es keine Hinweise dafür gibt, dass Bühnennebel Asthma verursacht, jedoch Reiz auslösende Effekte haben kann. Als vernünftiger Vorschlag wurde empfohlen, dem Aussetzen des Nebels möglichst zu entgehen.

Ebenfalls wurden einige Empfehlungen ausgesprochen, die für das E Zigaretten Dampfen relevant sind (auch wenn sie natürlich nicht explizit dafür gedacht waren):

„Der Anteil der benutzten Glykole sollte nicht höher sein als der im Essen oder nur etwas höher. Glykol-basierte Systeme sollten so konstruiert sein, dass die Nebelflüssigkeiten nur gerade auf die niedrigste Temperatur erhitzt werden, die nötig ist, um eine Verdampfung zu verursachen. Dies würde dabei helfen, ein Überhitzen der Flüssigkeit zu vermeiden und die Erzeugung von Abbaustoffen zu minimieren.“

Für das E Zigaretten Dampfen bedeutet dies, dass E-Liquid nur hochqualitatives PG verwenden sollte und eine Überhitzung strengstens vermieden werden sollte – was ohnehin für das Dampfen zutrifft. PG mit Lebens- oder Arzneimittel-Qualität wird von seriösen Liquid Herstellen ohnehin stets benutzt – und das Überhitzen von E-Liquid erzeugt einen so grauenhaften Geschmack, dass Dampfer es ohnehin tunlichst vermeiden.

 

Studien über Propylenglykol (PG) beim E Zigaretten Dampfen

 

Jetzt aber wirklich: wir wollen übers E Zigaretten Dampfen reden. Die relevantesten Untersuchungen des Einflusses von PG auf Dampfer finden sich, wie nicht anders zu erwarten, bei Dingen die direkt mit dem Dampfen zu tun haben.

Langzeituntersuchungen gibt es hier noch nicht, aber existierende Studien beschäftigen sich genau mit den Dingen, an denen wir interessiert sind. Andere Faktoren sind in diesen Studien auch wichtig (z.B. Aromen, Nikotin, Schadstoffe), aber PG spielt dabei stets eine Schlüsselrolle.

Im Großen und Ganzen stimmen die Studien übers E Zigaretten Dampfen mit dem Überein, was wir bisher aus den bereits existierenden Studien über PG gelernt haben. In klinischen sowie Zell- oder Tierstudien spielt ein Begriff als Effekt des PG-basierten Dampfes vor allem eine Rolle: Entzündungen.

Personen in Studien zur Rauchentwöhnung bekommen oft Husten und einen trockenen Mund (wie auch viele Dampfer selbst schon erlebt haben dürften), was für gewöhnlich mit der Zeit vergeht.

Zellstudien zeigten das Entzünden sowie Absterben mancher Zellen auf, aber der toxische Effekt des E Zigaretten Dampfes auf Zellen scheint mehr auf andere Chemikalien als PG oder Glycerol zurückzuführen zu sein. Basierend auf dem bisherigen Wissen ist das Einatmen von PG durchs E Zigaretten Dampfen nichts anderes als es auf irgendeine andere Art einzuatmen.

 

Formaldehyd und PG in der E Zigarette

 

PG ist in das Problem mit Formaldehyd verwickelt, also sollt es hier ebenfalls betrachtet werden. PG kann zu Formaldehyd (Methanal, CH2O) zerfallen, je nachdem wie stark es erhitzt wird. Unter normalen Umständen kommt dies nur in sehr geringer Menge vor, daher müssen sich E Zigaretten Dampfer in der Praxis keine Sorgen darum machen. Einige Studien haben jedoch gezeigt, dass das Aufdrehen der Einstellungen von E-Zigaretten bis zum Anschlag dieses Problem ziemlich steigern kann.

In der Praxis spielt dies keine Rolle, denn Formaldehyd schmeckt ekelhaft. Man würde es nicht als Teil des grauenhaften Geschmacks heraus erkennen, aber es ist im ansonsten wohlschmeckenden Dampf sehr merklich. Bei einem sogenannten E Zigaretten „Dry Puff“ oder “Dry Hit” (Liquid-Nachfluss zur Heizwendel setzt aus) wird man es merken und entweder seine Einstellungen ändern oder sofort den Docht wechseln.

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Was sind die Risiken von PG für E Zigaretten Dampfer und “passiv” Dampfer?

 

Was also bedeutet das alles für die möglichen Risiken von Propylenglykol (PG) in E Zigaretten Liquids? Sollten sich Dampfer Sorgen machen?

Es gibt zwei Probleme, die wir betrachten müssen um herauszufinden, ob PG beim Dampfen ein Risiko für Dampfer oder umstehende Personen bedeutet: Zum einen die Menge an PG, die ein Risiko beim Einatmen darstellt, und zum anderen die Menge, die beim E Zigaretten Dampfen freigesetzt wird.

 

Arbeitsplatz-Grenzwerte für PG

 

Die Menge an PG, die ohne erhebliches Risiko eingeatmet werden kann, ist nicht ganz eindeutig feststellbar. Was bedeutet „erhebliches“ Risiko? Wie viel eingeatmetes PG genau würde zu diesem Risiko führen? Es ist schwer, diese Frage zu beantworten, vor allem wenn es nur begrenzt Nachweise dazu gibt.

Aber Experten, die Schadstoff-Grenzwerte für Arbeitsplätze festlegen wollen, betrachten diese Probleme genauestens. Unabhängig vom Beruf wird man stets ein bisschen irgendwelchen Schadstoffen ausgesetzt, die theoretisch irgendein Risiko für deine Gesundheit darstellen könnten.

Die Aufgabe für diese Experten ist es, irgendwo eine klare Grenze zu ziehen. Alle möglicherweise schädlichen Chemikalien zu vermeiden ist praktisch unmöglich. Chemikalien sind überall um uns herum und man ist so ziemlich die ganze Zeit irgendwelchen schädlichen ausgesetzt. Man kann den Arbeitsplatz nicht hundertprozentig risikofrei gestalten, aber es müssen dennoch sinnvolle Grenzwerte gesetzt werden, um größere Risiken von Arbeitern fernzuhalten.

Diese Entscheidungen werden dann auf den verfügbaren Nachweisen gestützt, beinhalten jedoch stets eine gewissen Fehlertoleranz. Auch wenn diese Entscheidungen nicht direkt mit dem E Zigaretten Dampfen zu tun haben, kann man deren Schlussfolgerungen als hilfreiche Richtlinie für unsere Zwecke nutzen.

Die Grenzwerte stellen einen Maximalwert dar, dem Arbeiter in der Luft ohne ernsthaftes Risiko ausgesetzt werden können – gemittelt über einen Acht-Stunden-Tag. Das bedeutet, dass von 16 unbelasteten Stunden und zwei vollen unbelasteten Tagen am Wochenende ausgegangen wird. Bei E Zigaretten Dampfern gibt es diese unbelastete Zeit nicht, aber die Grenzwerte geben trotzdem eine grobe Schätzung der riskanten Mengen ab.

In England wird das Einatmen von Chemikalien in den Arbeitsplatz-Grenzwerten explizit beachtet. Für PG liegt der Grenzwert dort bei 474 mg/m³ für Volldampf und 10 mg/m³ für Feinstaub.

Der US-Amerikanische Schwellengrenzwert (Threshold Limit Value, TLV) beträgt ebenfalls 10 mg/m³, wie in Burstyns Betrachtung angegeben wird. Er weist darauf hin, dass dies der standardmäßige vorsorgliche Grenzwert ist, der für die meisten Organismen als nicht giftig zählt.

Er erwähnt auch den empfohlenen Grenzwert in den Niederlanden: 50mg/m³. Dies ist die aktuellste Einschätzung und basiert ausschließlich auf verfügbaren Nachweisen. Andere Richtlinien sind hier vorsichtiger, die Niederländische jedoch ist dabei gerade so schützend, wie die Daten es verlangen.

 

Risiko von PG auf Umstehende: Verursacht PG „passives“ Dampfen?

 

Bevor wird uns um die Risiken für E Zigaretten Dampfer selbst kümmern, lohnt es sich, auf die Risiken für umstehende Personen einzugehen. Immerhin haben wir die Wahl, das Risiko einzugehen, aber die Leute um uns herum nicht.

Die Menge an PG, die beim passiven Dampfen gemessen wird, variiert je nach Studie. Sie reicht von nicht feststellbar bis zu 2,2 mg/m³ (nach einer Stunde an Stichproben). Verschieden Studien verzeichneten einen PG-Anteil in der Luft zwischen 0,1 und 0,4 mg/m³.

Das gibt ein klares Bild über die möglichen Risiken für Umstehende ab. Selbst der größte gemessene Anteil an PG in den Studien über passives Dampfen ist über viereinhalb mal kleiner als die Grenzwerte für den Arbeitsplatz es verlangen. In Bezug auf den Niederländischen Grenzwert ist er sogar fast 23 mal kleiner.

Die Tatsache dass diese Grenzwerte nur für Arbeitsstunden gelten ist für Umstehende nicht so wichtig. Wenn man mit einem E Zigaretten Dampfer zusammen lebt (ohne zusammen zu Arbeiten), ist man dem E Zigaretten Dampf auch für ca. acht Stunden pro Tag ausgesetzt – genau die Zeitspanne, für welche die Grenzwerte festgelegt wurden. Das Wochenende wäre eine „zusätzliche“ Belastung, aber abgesehen davon passen die Arbeitsplatz-Grenzwerte ziemlich gut.

 

Sollten sich E Zigaretten Nutzer über eine Schädlichkeit PG Sorgen machen?

 

Das einzige was noch fehlt ist, was die Belastung von PG für uns E Zigaretten Dampfer bedeutet: müssen wir uns über PG Sorgen machen?

propylenglykol-e-zigaretteIgor Burstyn erarbeitete in seiner Abhandlung die tägliche PG-Belastung eines Dampfers. Er errechnete, dass im schlimmsten Fall (das Dampfen von 25 ml 95%-igem PG-Liquid pro Tag – eine sehr unwahrscheinliche Meisterleistung) die Menge an PG in der eingeatmeten Luft etwa 6 mg/m³ entsprechen.

Diese Rechnung fußt dabei auf einem Tag des E Zigaretten Nutzens und das Ganze in 8 Stunden gepresst. Der Wert bedeutet hierbei, wie viel PG in der Luft um den Dampfer herum für acht Stunden sein müsste, um zur gleichen täglichen Einnahme zu gelangen. Mit anderen Worten wandelte er die Belastung beim Dampfen in eine Belastung wie am Arbeitsplatz um, damit man die Werte vergleichen kann. Für weniger extreme Annahmen (5 ml 50%-iges PG-Liquid pro Tag) käme man auf ca. 1 mg/m³.

Wie Burstyn anmerkt, liegen diese Werte weit unterhalb der strengsten Arbeitsplatz-Grenzwerte – aber sie sind auch nah genug, um etwas Besorgnis zu rechtfertigen. Hierbei sind auch die zwei belastungsfreien Tage der Arbeitsplatz-Grenzwerte relevant. Dampfer sind dem E Zigaretten Dampf jeden Tag ausgesetzt, also sind die Ergebnisse nicht vollständig anwendbar.

Eine der Studien mit Personen die Nebelmaschinen ausgesetzt waren ermittelte eine durchschnittliche Belastung von 0,7 mg/m³, wobei die Werte von 0,02 bis 3,22 mg/m³ reichten. Diese Studie zeigte einige negativen Einflüsse auf die Lungenfunktion durch E Zigaretten auf, wenn auch nur geringe.

Dies entspricht viel eher der durchschnittlichen Belastung eines E Zigaretten Dampfers (und enthält auch wieder einige Tage ohne Belastung) und verlautbart, dass es ein gewisses Risiko beim Dampfen von PG gibt. Allerdings sind in der Nebelflüssigkeit auch andere Glykole enthalten, daher könnten diese ebenfalls gesundheitlichen Einfluss haben.

Darüber hinaus zeigte die größere Studie über die Risiken von Nebelmaschinen, die zudem über einen längeren Zeitraum ging, keine Auswirkungen auf die Lungenfunktion auf. Dies galt für Schauspieler, die im Schnitt in etwa der gleichen Menge an PG ausgesetzt waren (0,73 mg/m³). Die einzige negative Auswirkung, die in dieser Studie beobachtet werden konnte, ergaben sich aus der Belastung mit höheren Konzentrationen über kurze Zeitspannen. Die Werte diese Zeitspannen lagen bei ca. 26 mg/m³.

 

Also – was bedeutet das alles nun?

 

Da die tägliche Belastung bei E Zigaretten Dampfern innerhalb der Arbeitsplatz-Grenzwerte liegen und die Studien über die Auswirkungen von Nebelmaschinen keine ernsthaften Auswirkungen auf die Gesundheit aufzeigten, scheint es, dass PG alles in allem kein großes Problem darstellt.

Aber jedes Blatt hat zwei Seiten. Eine Studie zeigte Auswirkungen auf die Lungenfunktion auf, und der Unterschied zwischen direktem Einatmen und passiver Belastung bedeutet, dass es langfristig ein Risiko für Lungen eines Dampfers darstellen könnte.

Natürlich gibt es in diesem Fall mehr zu bedenken. Für Dampfer ist das absolute Risiko (also im Vergleich zu Nichtrauchen) nicht so wichtig wie das relative Risiko (also verglichen mit dem Zigaretten Rauchen). Das Risiko von PG verblasst vor diesem Hintergrund tatsächlich im Vergleich zum Zigarettenrauchen. Der Bericht über E-Zigaretten der Public Health England, einer Behörde des Gesundheitsministeriums des Vereinigten Königreiches, bestätigt, dass E Zigaretten Dampfen mindestens 95% sicherer als Rauchen ist. Für die meisten Dampfer ist dies der wichtigste Faktor.

 

PG ist nicht perfekt (aber es ist besser als Rauchen)

 

Die Befunde über Propylenglykol (PG) sind ziemlich ermutigend. Tiere scheinen es gut zu vertragen, und die bisher beobachteten Auswirkungen der Belastung auf E Zigaretten Dampfer und Menschen in anderen Situationen sind gering. Außerdem werden die meisten Dampfer nicht die vorhandenen Arbeitsplatz-Grenzwerte für die Belastung von PG überschreiten. Kurz gefasst ist das Risiko wahrscheinlich nicht besonders groß.

Trotzdem zeigen Studien über Nebelmaschinen auf, dass möglicherweise ein wenig Risiko mit dem Einatmen von PG verbunden ist. Es ist sicherlich kein hohes Risiko und im Vergleich zum Rauchen von normalen Zigaretten eigentlich nicht existent, aber nichtsdestotrotz ist ein Rest-Risiko vorhanden.

Schließlich wäre da noch das Fehlen an Nachweisen über die Langzeit-Sicherheit der E Zigaretten Nutzung. PG wird schon eine ganze Zeit lang benutzt, aber Langzeitstudien über die Sicherheit über Belastungsmengen, wie sie beim Dampfen entstehen, sind immer noch dünn gesät. Bis zu einem gewissen Maß sind wir uns der Risiken immer noch nicht vollständig bewusst.

All das sollte trotzdem nicht wirklich einen großen Einfluss auf die Sicht übers Dampfen haben. Niemand behauptet, dass E-Zigaretten völlig ungefährlich sind. Man würde ja ohnehin erwarten, dass PG zumindest teilweise für irgendwelche Risiken, die es gibt, verantwortlich ist.

Um den möglichen Schaden durch das Einatmen von PG zu verringern, sollte man dessen Menge beim E Zigaretten Dampfen minimieren. Subohm-Tanks beispielsweise verdampfen mehr Liquid pro Zug und belasten einen deshalb mit mehr PG. Das gilt vor allem für Dampfer die den Nikotingehalt mit Hilfe eines leistungsstärkeren Verdampfers reduzieren wollen, da dieser das Nikotin wirksamer liefert.

Wie Dr. Farsalinos vorschlägt, ist es besser mit hohem Nikotingehalt wenig zu Dampfen als die Nikotinzufuhr zu verringern und dafür öfter zu Dampfen. Um die Risiken durch PG zu minimieren, ist es wahrscheinlich am besten, eine Leistungsfähige E Zigarette zu wählen, aber als Ausgleich nicht die Nikotinzufuhr, sondern die Anzahl an Zügen zu verringern.

Wenn man überhaupt kein Risiko eingehen will, ist der beste Rat einfach der, mit dem E Zigaretten Dampfen aufzuhören. Wenn einen das geringe Risiko jedoch nicht stört, sollten die bedeutenden Verbesserungen gegenüber dem Zigaretten Rauchen jedoch beruhigen. PG ist kein Engel, aber es wird dich auch nicht umbringen.

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